Frankfurter Rundschau
23.09.2002

Dame, König, Läufer, Großinquisitor
Eine ausgeklügelte Verdi-Partie - "Don Carlo" konsequent als Schachspiel am Mainzer Staatstheater

Von Stefan Schickhaus

Was man für eine Partie Schach braucht: zwei Könige, zwei Damen, ein paar Mitläufer und Bauernvolk, einen Einspringer, der überall da ist, wo die Partie stockt. Peer Boysen muss an dieses Königsspiel gedacht haben, als er an seiner Don Carlo-Inszenierung für das Mainzer Staatstheater gearbeitet hat.

Der Bühnen- und Kostümbildner aus Bochum, der seit etlichen Jahren auch Opernregie führt - genau gesagt seit seinem Operndebüt 1994 mit Orestes in Wiesbaden -, hat in dieser Verdi-Oper eine gute Schach-Kernmannschaft gefunden: König Philipp II. und seinen Sohn Don Carlo, die Damen Elisabeth und Eboli und den beweglichen Marquis von Posa. Zugegeben, etwas Schach-fremd ist der Supertrumpf: der Großinquisitor, er setzt matt, wen er will. Sie alle dürfen nur gewisse streng geometrische Wege gehen auf der Mainzer Bühne, und wer gegen diese Regel verstößt, muss hinaus. Damit man das im Publikum auch versteht, kam gerade recht, dass früh ein Exempel zu statuieren war: König Philipp schickt eine missliebige Gräfin ins Exil, und als sie die Bühne verlässt, entkleidet von ihrer totweißen Tracht, kann sie kaum mehr das Gleichgewicht halten auf dem vorgegebenen Pfad. Sie schlingert, bis der Letzte es kapiert hat.

Peer Boysen lässt seinen Don Carlo steif und streng, geradezu technokratisch beginnen. Er verzichtet völlig auf die Illusion von Raum, man blickt auf die nackten Arbeitsbühnenwände, die Kabelstränge sind beleuchtet. Die Figuren kommen von weit hinten und betreten ihre Wege (gewissermaßen eine Kopie des Wegverlaufs hängt an der Decke), Boysen bemüht keine Theatralik mit Auftritt und Abgang. Doch bleiben die Mainzer Sängerinnen und Sänger zunächst nur Figuren, was sie singen, hat nichts mit ihnen zu tun. "O terror", klagt Königin Elisabeth an der Rampe, als hätte sie's eben vom Teleprompter abgelesen. In dieser Anfangsphase war man froh, dass sich Mainz für die kürzere vieraktige Version der Verdi-Oper entschieden hat, denn ein solches Spielkonstrukt durchzuhalten, traute man keinem Regisseur wirklich zu.

Doch wie beim Schach: Der Anfang ist lähmend pauschal, erst danach kommt Leben in die Partie. Auch Peer Boysens Don Carlo wurde spätestens mit dem dritten Akt eine aufregende Angelegenheit, nach wie vor völlig antiillusionistisch, rein von Symbolen lebend, die aber so reichlich auf allen Ebenen verteilt waren, dass man gleich ein Dutzend Ausstatter, Bühnenbildner und Regisseure dahinter vermutet hätte. Ob man jedes einzelne, ja ob man überhaupt die Handlung so wirklich begreift, steht auf einem anderen Blatt. Zu entdecken gab es jedenfalls viel.

Zäh, aber umso nachhaltiger in Gang kamen auch die sängerischen Leistungen am Permierenabend. Vor allem der mexikanische Tenor Enrico Ambrossio tat denkbar unglückliche Eröffnungszüge, er sang seinen Don Carlo im ersten Akt nur laut und metrisch ungefähr. Allerdings glich er das bald aus und kam auf stabiles Niveau, ohne wirkliche Führungsqualitäten zu entwickeln. Sängerisch und vor allem darstellerisch am agilsten wirkten die beiden Damen, Elizabeth Hagedorn als Königin und die enorm dramatisch-eruptive Ruth-Maria Nicolay als Prinzessin Eboli. Mit Krzysztof Klorek grandios besetzt war die zentrale tragische Gestalt des Königs, und stimmlich am ausgewogensten konnte von Beginn an Vadim Volkov als Posa jeder Figur zur Seite springen. Catherine Rückwardt, die Mainzer Generalmusikdirektorin, gab dazu einen hervorragenden Verdi-Klang, immer souverän Druck machend, immer ganz nah an ihren Sängern. Auch nur ein Remis hätte es alleine wegen ihr schon nicht gegeben bei dieser ausgeklügelten Verdi-Partie.

Weitere Vorstellungen: 29. September, 6., 8., 11., 20., 22. und 25. Oktober

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Dokument erstellt am 22.09.2002 um 21:32:16 Uhr
Erscheinungsdatum 23.09.2002

 

Frankfurter Neue Presse
24.09.2002

Giuseppe Verdis "Don Carlo" hatte im Opernhaus zu Mainz Premiere.
Ein Drama der Liebe im Schatten der Macht

Von Rudolf Jöckle

Das ist eine höchst anregende, spannungsvoll-dichte Aufführung, angetrieben von der Integrationskraft und den Energien der Chefdirigentin Catherine Rückwardt – immer wieder ja als Glücksfall für Mainz gepriesen. In Regisseur und Ausstatter Peer Boysen findet sie dazu einen uneitlen, gescheiten Partner, der weder einem staubigen Kostümwesen noch abstrusen Modernismen verfällt, und dabei auch die "Aktualität" nicht vergisst, die dieses Drama von Liebe im Schatten der Macht birgt.

Verwendet wird die vieraktige Fassung – die unterschiedlichen Konstruktionen samt späten Funden sind eher ein Fall für die Wissenschaft –, die in ihrer Verknappung (immerhin noch dreieinhalb Stunden) sehr geschlossen wirkt, andererseits doch die Motivkette zu durchschauen erschwert.

Man sieht in Mainz die Bühne als Arbeitsplatz, der Raum ist offen, nackt, zeigt Technik. Ein paar Bretter (gestuft) sind ausgelegt, Solisten und Ensemble ordnen sich sichtbar, kein Vorhang schließt sich. Schräge Wände, Portale werden heruntergefahren, letztere provozieren Tableaus die wundersam an alte Malerei erinnern, ohne sich bedenkenlos anzubiedern.

Boysen zeigt Geschmack. Er widersteht Wohlfeilem, besonders sichtbar etwa im Autodafé, das nicht aufgebläht wird, sondern sich auf die Macht- und Ohmacht-Linien verlässt, während auf der Rückwand das Bild von Eiseskälte erscheint. Die Personen wiederum tragen stilisierte Kleidung, die Ort und Zeit des Geschehens zitiert, sie dabei in weißer Maskenhaftigkeit dem gesellschaftlichem Zwang unterwirft. Bezeichnend, dass von Anfang an die Königin, Don Carlos und Posa als Individuen erscheinen, bezeichnend auch, dass die Eboli oder Philipp in ihren großen Szenen ("Ah! Non piú vedrò" und "Ella giammai m'amo") aus ihrer Normierung heraustreten, um ihrer individuellen Wahrheit näher zu kommen. Bei all dem hebt sich die Schale zu Gunsten der Liebe und ihrer Zerstörung, und es liegt wohl auch an der Fassung, dass das politische Spiel erst mit der Szene der Großinquisitors – Runi Brattaberg mit fester Stimme, in imposant gesteigerter Größe gegenüber dem "kleinen" König Philipp – sein volles Gewicht gewinnt.

Der 4. Akt dehnt sich, die Inspiration wird schwächer. Zugegeben, fast eine halbe Stunde edler Verzicht bei bewegender, auch süffiger Musik, das schafft schon manche Pein. Frau Rückwardt aber gibt auch beim "Süffigen" der Musik keine Sechzehntel nach, ihr Zugriff bleibt gewissermaßen unerbittlich, sie belässt es beim Schönen der Melodie, aber sie verschönt nicht. Sie kann zupacken, wenn es sein muss, gerät jedoch nie ins Pompöse. Sie beteiligt den Zuhörer am Drama, auch mit Schärfe, wobei das Orchester willig, manchmal mit bestechenden Energien folgt. Erstaunlich scheint auch die vokale Substanz. Enrico Ambrossio in der Titelpartie kann das gerne geübte Dauerforte vermeiden, er differenziert geschickt, auch im Finale. Elizabeth Hagedorn ist nicht nur stimmlich eine schlanke Elisabeth mit berückender Piano-Höhe. Krzystof Klorek als König Philipp muss nicht röhren, um diesem "alten" Mann ein stabiles, manchmal erstaunlich sensibles Profil zu geben. Ruth-Maria Nicolay als Eboli bleibt bisweilen etwas neutral (was auch für die Königin gilt), doch rührt sie durch ihre Leidenschaft. Vadim Volkov ist ein beweglicher, kerniger Posa. Große Begeisterung.

 

Wiesbadener Kurier
25.09.2002

Verdis „Don Carlo" in Peer Boysens Inszenierung am Mainzer Staatstheater
Lemuren der Macht

Von Volker Milch

Schillers Pathos ist in Giuseppe Verdis Oper „Don Carlo" auf dem Weg zum großen Musikdrama. Handlich verpackte Arien-Bonbons weichen immer mehr der „sinfonischen" Einbindung des Melos, und es gibt Stellen von einer unerhörten orchestralen Drastik. Diesen widmete sich jetzt im neuen Mainzer „Don Carlo" die Generalmusikdirektorin Catherine Rückwardt mit effektvollem Nachdruck, übertrieb es bisweilen auch mit gravitätisch abgebremstem Pomp, über dem der dramatische Fluss arg ins Stocken geriet. Nicht nur von der orchestralen Seite und von verwackelten Chorszenen her hatte man in der ersten Opernpremiere der Mainzer Staatstheater-Saison den Eindruck, dass man sich diesmal ein wenig verhoben hatte: Das Sänger-Ensemble, mit einem kollektiven Hang zum Stentorhaften, hielt sich in den Klangfluten teilweise nur mit der Kraft der Verzweiflung über Wasser. Grenzwertiges etwa war im berühmten Duett zwischen Posa (Vadim Volkov) und Don Carlos (Enrico Ambrossio) zu hören. Eher überzeugen konnten Elizabeth Hagedorns Elisabeth, Krzysztof Kloreks Philipp und Runi Brattabergs grimmiger Großinquisitor, die geistliche Über-Macht, der Strippenzieher am Hofe des Königs von Spanien, ein gespenstischer Riese, der wie der Steinerne Gast in die Inszenierung hineinragt.

Philipps Hof ist vor allem ein Leer-Raum, der in der Sicht des Bühnenbildners und Regisseurs Peer Boysen den Charme eines Leichenschauhauses ausstrahlt. Darin bewegen sich eisweiße, geschminkte Höflinge wie Lemuren der Macht. Die Damenwelt, allen voran Elisabeth oder die sich der Zwangs-Kluft arg symbolträchtig entledigende Gräfin von Aremberg, darf dagegen bisweilen in edler Einfalt auftreten. Seelen ohne Chance in den brutalen Staatsaktionen, denen (unter anderem) die Liebe des Infanten Don Carlos zu Elisabeth zum Opfer fällt.

Dem in Wiesbaden durch seine Händel-Inszenierungen hervorgetretenen Regisseur Peer Boysen, der sein eigener Bühnen- und Kostümbildner ist, gelingen in der vieraktigen italienischen Fassung der Oper durchaus starke Bilder. Der Bühnenboden wird geometrisch von Laufstegen durchschnitten. Die Wege sind vorgeschrieben, freies Handeln ist ausgeschlossen, und der Absturz lauert buchstäblich überall. Allerdings droht bei Boysen ein wenig die visuelle Überfütterung mit dekorativer Bedeutung: Man wird den Eindruck nicht los, dass sich auf der Bühne ein bisschen mehr Schein als Sein abspielt. Aber das ist nun auch wieder ein höfisches Charakteristikum.

 

Allgemeine Zeitung
23.09.2002

Mainzer Saisonstart 2: Peer Boysen inszeniert Verdis „Don Carlos"

Das Ende eines Traumes

Von Johannes Bolwin

Brisante Frage: Kann es menschlich zugehen in einer Welt, die von Machtinteressen und politischem Kalkül bestimmt ist? Die deprimierend wenig gemein hat mit jenem duftenden Frühlingsgarten, nach dem sich alle sehnen, sondern die konstruiert ist wie eine tückische geometrische Verstrebung? Obwohl die Pfade vorgegeben sind, droht permanent Absturzgefahr; kann der kleinste, vom Normengefüge abweichende Fehltritt fatale Folgen haben. Unter dem Bühnenboden, dessen Grundstruktur sich am Bühnenhimmel wie in einer Gegenwelt spiegelt, wird schroffes Gestänge sichtbar, das im unheilvoll kaltblauen, aus der Tiefe kommenden Neonlicht schimmert.

Es ist eine beklemmend konsequente, aus einer präzisen Personenführung heraus enorme Wirkkräfte entfaltende Sichtweise, die Regisseur Peer Boysen am Mainzer Staatstheater Verdis Ideendrama „Don Carlos" angedeihen lässt. In den leichenfahlen Gesichtern der Menschen klaffen große, schwarze Augenhöhlen; eine eisige, Breughelsche Starre liegt über der halbschattigen, spärlich, doch effektiv ausgestatteten Szenerie, durch die sich die Akteure marionettenhaft bewegen. Don-Carlos-Debütant Boysen, der vor vielen Jahren schon bei kleinformatigeren Projekten in Mainz und auch in Wiesbaden auffiel, zeichnet hier auch für das Bühnenbild und die Kostüme verantwortlich. Entworfen hat er ein geometrisches, fast schachbrettartiges Szenario, in das die Menschen eingespannt sind wie zwischen die Speichen eines Rades. Der unglückliche Titelheld entgleitet im letzten Moment dem knöchernen Zugriff der Inquisition und verschwindet mit all seinen Freiheitsidealen im Kloster. Flandern verblutet, und die Liebe bleibt ohnehin fortwährend auf der Strecke. Es ist insgesamt ein trefflich ins Bild gesetzter, permanenter „Abschied vom goldenen Traum", den nicht nur die tragisch-entsagungsvolle Königin Elisabeth nimmt.

Starke Bilder und Charakterstudien prägen dieses grandiose, über dreistündige Seelendrama. Krzysztof Klorek ist ein von seelischen Qualen und Schlaflosigkeit zermarterter Philipp; in der Bass-Arie „Ella giammai m’amò" („Sie hat mich nie geliebt") leuchtet er seelische Abgründe aus, deren Tiefe schaudern lässt. Mutig steht er seinen Mann im Streit mit dem dunklen Geist, der durchs gesamte Stück weht, dem greisenhaften Großinquisitor. Wie ein Riese wandelt Rúni Brattaberg auf Kothurnen einher; auf einer aus Tuba-Tiefen im Quartintervall heraufdräuenden klanglichen Kulisse rückt er mit sonorem Impetus die Machtverhältnisse gerade, droht dem jetzt zwergenhaft-gnomigen König, der einer Gefühlsregung wegen die Staatsräson kurz aus dem Blick verliert, mit dem Strafgericht.

In strahlender Helle hebt sich von dieser Düsternis der Don Carlos Enrico Ambrossios ab: ein mühelos durch die Lagen perlender Verdi-Tenor – sicher von einigem Seltenheitswert, und hier in einer Gastrolle. Vadim Volkov, der schon im „Lohengrin" als Heerrufer imponierte, ist als die Handlung oft entscheidend prägender Marquis von Posa allgegenwärtig und stimmlich von hoher Agilität.

Elisabeth Hagedorn gestaltet die Sopran-Partie der Königin mit stimmlicher Brillanz und gestischer Geschmeidigkeit, die bis in kleinste Details hinein spannungsvoll bleibt – genannt sei hier nicht nur die Schlussarie „Tu che la vanità", sondern auch ihr zauberhaftes Erwachen aus der schatullenbedingten Ohnmacht, aus der sie, halb liegend noch, in höchste, auf zartestem Pianissimo gleitende Stimmregister aufsteigt. Ihr ebenbürtig Ruth-Maria Nicolay in der Rolle der Rivalin Eboli, die anders als die trauervoll umschattete Königin hochdramatische, von eifersuchtsvoller Emotionalität geprägte Gegenakzente setzt.

Das von Catherine Rückwardt dynamisch klug gelenkte Orchester (zu loben ist vor allem das viel beschäftigte, solide Blech) bietet ein sicheres Klangfundament, das den Gesangssolisten weite Gestaltungsspielräume belässt – die diese auch nutzen. Verdi, wie man ihn gerne sieht und hört. Ein viel versprechender Start in die neue Opern-Saison!

Weitere Aufführungen: 29.9.; 6./8./11./20./22./25.10.; Karten: (06131) 2851-222

 

opernnetz
29. September 2002

INFAMER KLERUS

Passend zur Goldhagen-Debatte um die Verstrickung der katholischen Kirche mit dem Nazi-Terror zeigt das Staatstheater Mainz Verdis "Don Carlo". Peer Boysen inszeniert ein bedrohlich-unmenschliches klerikales Gewaltsystem, zwängt die Akteure in maskenhafte Kostüme und lässt sie auf vorgegebenen Stegen statisch agieren.

Diese abstrahierend-artifiziellen Abläufe werden von einem engagierten Ensemble zum beklemmenden Drama eines Freiheitskampfes - idealistisch-politisch-individuell-gesellschaftlich. Elisabeth Hagedorn ist eine leidenschaftliche Elisabeth mit hochkarätigem Sopran; Ruth-Maria Nicolais Eboli besticht durch unbarmherzig intonierte Schärfe, vermittelt mit stupender Power die widerstrebende Reue; der Marquis Posa Vadim Volkovs lässt einen legatoreinen Bariton hören, brausender Freiheitssound ist allerdings nicht sein Metier; ebenso Hans-Otto Weiß, dem offenbar Wagners König Heinrich im "Lohengrin" (in Detmold) besser liegt als Verdis König Philipp - die innere Tragik will sich trotz warmem Timbre nicht recht vermitteln. Der junge Mexikaner Enrique Ambrosio geht den Carlo erfrischend unbekümmert an, stürzt sich leidenschaftlich ins geforderte Belcanto, powert mit seinen Möglichkeiten, braucht aber intensive Beratung, um seine stimmliche Potenz zu kultivieren. Mit Rúni Brattaberg ist ein unbarmherzig klerikaler Großinquisitor zu sehen und zu hören, und der Legende Karl verleiht Peter Knieser stimmliche Statur. Der Chor des Staatstheaters Mainz agiert auf den Spielflächen souverän und hinterlässt unter Leitung von Sebastian Hernandez-Laverny einen nachhaltigen Eindruck.

Catherine Rückwardt dirigiert das Philharmonische Orchester des Staatstheaters Mainz wie gewohnt energiegeladen - das bedeutet satte Streicher, kraftvolle Piani und selbstbewusste Solisten, aber auch eine im oberen Bereich überdimensionale Dynamik, kommunikativ: statt invers reduzierter Spannung obliegt die Lautstärke!

Das zurückhaltend sympathisierende Mainzer Publikum ist sich seiner Reaktionen nicht sicher, applaudiert zaghaft nach ge lungenen Arien (oder auch nicht), lässt aber zum Schluss seiner Zustimmung freien Lauf. (frs)

Staatstheater Mainz
DON CARLO (Giuseppe Verdi)

POINTS OF HONOR
Musik ***oo
Gesang ****o
Regie ****o
Bühne ****o
Publikum ***oo
Chat-Faktor ***oo