Frankfurter Rundschau
5. April 2005

Leben und arbeiten
Mendelssohns "Elias", ganz gegenwärtig am Staatstheater Mainz

VON TIM GORBAUCH


Politische Lesart der Bibel: Prophet Elias (Hans-Otto Weiß) wird als Politiker gefeiert.
Müller

Als Georges Delnon 1999 seine Intendanz am Staatstheater Mainz mit Alban Bergs Lulu antrat, formulierte er ganz offen, für jedermann hör- und sichtbar seine Sehnsucht, das Theater zur Gegenwart hin zu öffnen. Die Moderne, auch das Zeitgenössische, das Delnon gewissenhaft pflegt, ist da nur eine Facette. Gerade auch im Repertoirebetrieb sucht die Oper Mainz unter seiner Führung den Anschluss ans Jetzt. Delnon visioniert ein Theater, das auf Gegenwart reagiert, das Globalisierung, Massenarbeitslosigkeit und Hartz IV kennt. Das Mainzer Theater ist keine Festung mehr, seine Mauern sind durchlässig. Es gibt nicht die Wirklichkeit draußen und die drinnen, hier die gesellschaftliche, da die ästhetische. Das ist eine mutige, auch riskante Haltung, die dem Theater nicht nur Relevanz zurückzugeben sucht, sondern auch Leben, Virilität. Beweisen muss sie sich jeden Abend aufs Neue, Premiere für Premiere.

Nun ist Elias an der Reihe, ein Oratorium von Felix Mendelssohn-Bartholdy mit biblischem Sujet. Es verhandelt den im Alten Testament überlieferten Kampf des Elias gegen die gottlose Herrschaft der Baals-Priester, ein wegen der Dürre aufbegehrendes Volk, die blutige Machtergreifung, die Krisis des zweifelnden Helden und schließlich dessen verklärende Erlösung. Jens-Daniel Herzog deutet diese alte Geschichte radikal neu, als Schauspiel moderner Politik. Mehr zufällig wird Elias zum Wortführer des Volkes und zum Gegenspieler der Macht. Bauarbeiter, Müllmänner, Studenten, Mütter, Akademiker, alle haben sich in der an sozialistische Bürokratien gemahnenden, streng symmetrisch geordneten Vorhalle versammelt, um für mehr Arbeit zu demonstrieren. Die Zeiten sind hart, eine Dürre liegt über dem Land. In den Wunsch nach sozialer Gerechtigkeit mischt sich von Anbeginn an auch Irrationales ein: "Diese Politik bringt keinen Regen!" heißt es auf einem Transparent.

Das Fernsehen ist auch vor Ort, und sofort erkennen die Demonstranten die Macht des Mediums, wenden sich ihm zu: "Hilf, Herr, hilf!" singen sie in die Objektive der Kameras und damit in die Wohnstuben der Welt, wo auch Elias, der sich resigniert zurückzog, den Protest verfolgt. Den Floskeln der Politik will niemand mehr glauben. Für einen Moment droht die Lage in revolutionäres Chaos umzukippen, da seilt sich vom Bühnenhimmel das Sonderkommando der Engel herab, um die Ordnung stützen. Die Szene ist bereitet für den Auftritt eines Populisten, der Wunder verspricht und blühende Landschaften, für den Auftritt des Elias. Das Volk jubelt ihm zu, es merkt nicht, dass auch Elias den Retter nur spielt, dass er grau ist wie das System, das er ersetzt. Es huldigt einer Hoffnung, einem Image, nicht der Substanz.

Im zweiten Teil wird Herzog das noch deutlicher skizzieren. Bei einem streng choreografierten Wahlkampftermin des innerlich längst ermüdeten Elias wird sich die übergroße Projektion seines Auftritts von ihm ablösen und so weit in den Vordergrund rücken, dass er als leibhaftige Person unwichtig wird. In einem Moment der Stille wird sich Elias, den Hans-Otto Weiß kraftvoll, mithin aber auch etwas gepresst gibt, dessen gewahr und verlässt die Szene. Am inszenierten Jubel ändert das nichts. Das Abbild hat die Wirklichkeit ersetzt. Am Bühnenrand kommen alle zur Apotheose zusammen: "Herr, unser Herrscher! Wie herrlich ist dein Name." Herzog lässt das Licht im Saal angehen, als wären wir alle Teil der Gemeinschaft, Teil der Lüge. Das ist ein seltsam beklemmendes Gefühl.

Natürlich ist danach die Aufregung groß, Buhs mischen sich mit Bravos. Und natürlich lässt sich einiges gegen Herzogs Inszenierung sagen, gegen die Buchstäblichkeit, die sich manchmal auf die Spiegelung einer äußeren Wirklichkeit verlässt und sie nicht in theatrale Bilder umsetzt. Gegen die Dominanz einer großen, umfassenden Idee, die die einzelne Figur in den Hintergrund drängt und manchmal auch die Musik, die von Catherine Rückwardt wie immer vorzüglich ergriffen wurde.

Leichtfertigkeit im Umgang mit dem Stoff, Respektlosigkeit gar, wie es in der Pause aus manchen Ecken raunte, kann man Herzog indes nicht vorwerfen. Seine Inszenierung ist enorm durchdacht, noch im Detail glaubhaft und auf der intelligent entworfenen, dank der veränderbaren Arena im Zentrum auch flexiblen Einheitsbühne Mathis Neidhardts ausgezeichnet beheimatet. Herzog verweigert lieb gewonnene Gewohnheiten und setzt ihnen eine eigensinnige Position entgegen. Unmissverständlich sucht er den Anschluss an die Gegenwart. Und im Publikum kämpft man für oder gegen seine Sicht, gleichgültig ist sie kaum einem. Das ist wunderbar so. Denn es zeigt: die Mainzer Oper lebt.

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Dokument erstellt am 04.04.2005 um 15:16:01 Uhr
Erscheinungsdatum 05.04.2005

 

Frankfurter Allgemeine Zeitung
3. April 2005

Staatstheater Mainz
Triumph des Bilderbogens: Herzog inszeniert Mendelssohns „Elias"

Der Monotheismus hatte es immer schon schwer. Der ägyptische Pharao Echnaton (1350 bis 1334 vor Christus) scheiterte mit seinem Versuch, den Polytheismus seiner Kultur durch die Anbetung des Sonnengottes Aton zu ersetzen, und das Alte Testament berichtet zuhauf von den Versuchungen des auserwählten Volkes durch konkurrierende Lokalgottheiten. Die erfundene Geschichte von der Anbetung des Goldenen Kalbes ist dafür das bekannteste Beispiel, die Geschichte des Propheten Elias eines mit konkreteren historischen Wurzeln.

Die Heirat des im nördlichen Israel von 871 bis 852 regierenden Königs Ahab mit der phönizischen Tochter des Königs von Tyros, Isebel, hatte für Ahabs Reich konkrete wirtschaftliche und religionspolitische Folgen: Wohlstand für die Profiteure neuer Handelsströme, Verarmung für dessen Opfer, zugleich Tolerierung des von Isebel mitgebrachten Baalskultes am Hof. Da lag es nahe, die durch eine anhaltende Dürre verschärfte soziale Schieflage als Gottesstrafe anzusehen und gegen die Königin heftig zu opponieren. Isebel ließ daraufhin die führenden Vertreter des Jahwe-Kultes umbringen, wofür sich der einzig entkommene Prophet Elias revanchierte, als seine Stunde gekommen war: Die Bibel berichtet von 450 Baalspropheten, die er eigenhändig am Bach Kischon getötet habe.

Bei seiner Inszenierung des Oratoriums "Elias" von Felix Mendelssohn Bartholdy am Staatstheater Mainz katapultiert Jens-Daniel Herzog diese Geschichte rigoros ins Hier und Jetzt. Die Truppe der Engel seilt sich als Sondereinsatzkommando blitzschnell vom Bühnenhimmel ab, Jürgen Rust (alias Ahab) gibt den aalglatten Leitwolf der globalisierten New-Economy-Religion, Hans-Otto Weiß authentisch den innerlich zerrissenen fundamentalistischen Oppositionsführer (Elias) und John Carlo Pierce eine Art Regierungssprecher (Obadja), der die jeweilige Politik mit unwiderstehlich schmeichelnder Stimme optimal zu verkaufen weiß.

Das Volk schreit sein "Gib uns Antwort!" zunächst ins Handy, bis die Elias-Truppe das Teufelszeug einkassiert. Schließlich soll fortan wieder der "Geist der Weisheit und des Verstandes" leuchten und kein Display. Was da im Einheitsbühnenbild von Mathis Neidhardt aus dem Boden heraus- oder vom Himmel herabfährt, kann sich also sehen lassen. Die Schärfe des Blicks auf die Jetztzeit und die Vielzahl an Einfällen lassen wenige Wünsche offen.

Die Musik hat bei so viel Aktion keinen leichten Stand, dringt aber gleichwohl durch. Generalmusikdirektorin Catherine Rückwardt insistiert auf Präzision, setzt dem bunten Treiben ein klares, durchweg gut vernehmbares Klangbild entgegen. Der Marginalisierung entgeht Mendelssohns Beitrag dadurch nicht. Das ist weniger der Tatsache seiner Inszenierung oder deren aktualisierendem Ansatz geschuldet als vielmehr einem nicht leicht zu erkennenden Webfehler: In einem konsequenten Monotheismus ist der Grundsatz der Bildlosigkeit Conditio sine qua non. Er rangiert in den biblischen Zehn Geboten direkt hinter dem an erster Stelle stehenden Gottesprinzip. Doch um das Volk zufriedenzustellen, muß man ihm ein Bild zu schauen geben. Das Gesehene wird schneller für wahr genommen. Und wer ein Bild so arrangiert, daß keine Interpretationsalternativen erkennbar bleiben, gewinnt Deutungshoheit.

Der Triumph des Bildermachers ist die Niederlage des Erkenntnissuchenden. So wie Herzog die Person des Elias hinter deren medialer Inszenierung verschwinden läßt, so verflüchtigt sich in seiner "Elias"-Inszenierung die Substanz infolge der Übermacht eines einseitigen Bildmaterials. Das für richtig und wichtig Erachtete kommt mit einer Ausschließlichkeit zur Sprache, die keinen Raum für Differenzierungen läßt. Das Neue, Eigene in eine Beziehung zur biblischen Vorlage, zu den Grundlagen des Monotheismus und zu Mendelssohn zu setzen, mit der erkennbar werdenden Differenz zu arbeiten fällt Herzog hingegen nicht ein. Aus der von ihm so heftig angeprangerten medialen Entmündigung entläßt auch er seine Zuschauer nicht.

BENEDIKT STEGEMANN

 

Allgemeine Zeitung
04.04.2005

Gelungene szenische Aufführung des Mendelssohn-Oratoriums "Elias" am Mainzer Staatstheater
Der Götze Baal hat keinen Handy-Empfang

Von Jan-Geert Wolff


Politische Lesart der Bibel: Prophet Elias (Hans-Otto Weiß) wird als Politiker gefeiert.
Foto: n.n.

Sind die vereinzelten, dafür aber mit Vehemenz vorgetragenen Buh-Rufe, die sich in den jubelnden Schlussapplaus der Premiere des "Elias" mischen, gerechtfertigt? Man kann sie zumindest verstehen: Da nimmt Regisseur Jens-Daniel Herzog die Geschichte des Propheten Elias, beschneidet sie ihrer biblischen Wurzeln und verpflanzt sie mit einem politischen Anstrich in die heutige Zeit. Das ist sicherlich mutig. Doch wer nicht wagt, kann nicht gewinnen - und das Oratorium "Elias" von Felix Mendelssohn-Bartholdy (1809 - 1847) hat durch die Inszenierung im Mainzer Staatstheater zweifelsohne gewonnen: an Farbigkeit, an Aussagekraft, an Botschaft - wenn auch nicht unbedingt im biblischen Sinne.

Die Geschichte, die Herzog in gut zwei Stunden erzählt, ist die des Elias, Prophet Jahwes, der sich gegen König Ahab und dessen Götzen Baal durchzusetzen versucht. Das Volk demonstriert gegen die schlechten Verhältnisse, die durch die von Elias prophezeite Dürre noch verstärkt werden. Nach Tumulten kommt es schließlich zum "Showdown" der Priester Baals und Elias, der die Götzendiener als Betrüger entlarvt und sie hinrichten lässt. Nachdem Jahwe Regen geschickt hat, bessern sich die Verhältnisse und Elias steigt in der Volksgunst bis zu seiner Himmelfahrt.

Doch die sieht in Herzogs Inszenierung anders aus: Elias steigt auch auf, aber zum Führer der Fähnchen schwingenden sozial Unterdrückten. Das erinnert an Slogans wie "Die Partei hat immer Recht", nur wird hier librettogetreu der "Geist der Wahrheit und des Verstandes" beschworen. Elias` Sieg inszeniert Herzog als Wahlspektakel wie in "Gods own country" mit Cheerleadern (der Golden Eagles des TSC Schott Mainz), Konfettiregen und Luftballons; und auch der entmachtete König Ahab darf als fairer Verlierer noch mal die Hand des vom Propheten zum Politiker mutierten Elias schütteln. Die Botschaft ist klar: Missbraucht das Christliche nicht als Politikum - eine solche Deutung des Mendelssohnschen Oratoriums mag manchen vielleicht an empfindlicher Stelle treffen. Zu Recht?

Es sind die kleinen Details, die den großen Zusammenhang deutlich machen - und einen auch schmunzeln lassen: Da greift das Volk kollektiv zum Handy, um Baal anzurufen - doch der Götze hat keinen Empfang. Schließlich stürzt das computergestützte Wetterprogramm von König Ahab ab und die Mitarbeiter starren auf schwarze Bildschirme. Oder das Paradies am Ende der Dürrezeit, das sich dem Volk mit quietschbuntem Strandgut samt Gummigetier, Sonnenschirm und sogar einer Animateurin präsentiert - deart witzige Farbtupfer mildern die harte Botschaft ein wenig ab, ohne sie zu schwächen.

Was sicherlich auch an der herausragenden Besetzung sämtlicher Rollen liegt: Als autoritärer Elias wirkt Hans-Otto Weiß, auch wenn sein Vortrag gelegentlich ein bisschen mehr Lyrisches hätte haben können - etwa so, wie die eleganten Arien von John Carlo Pierce als Obdaja. Machtbewusst und arrogant kommt Ahab (Kammersänger Jürgen Rust) samt Gattin Isebel (Edith Fuhr) daher. Neben dem angenehm ausgewogenen Septett der Engel und Kerrie Sheppard als Witwe ist es besonders der Knabe (Domchorist Gregor Möller), dessen Leistung besticht: Wenn die "Partie" auch kurz ist, so beeindruckt doch die Sicherheit und Sauberkeit, mit der Möller singt - immerhin in luftiger Höhe und auf einer Strickleiter stehend.

Das Philharmonische Staatsorchester unter der Leitung von Catherine Rückwardt hätte an manchen Stellen - zum Beispiel in der Ouvertüre - vielleicht etwas dynamischer spielen können, erwies sich letztendlich aber als passables Pendant zum gut besetzten und wohl intonierten Volksgesang (Chor des Staatstheaters Mainz und Domkantorei St. Martin).

Worauf es bei einer szenischen Umsetzung eines solchen Oratoriums natürlich in ganz besonderem Maße ankommt, ist die optische Ausstattung. Und auch hier lässt der "Elias" nichts zu wünschen übrig. Für Bühne und Kostüme zeichnet Mathis Neidhardt verantwortlich: die Politiker im eleganten Anzug, die Engel als Himmlische Heerscharen in schwarzer Uniform, das Volk bunt kostümiert, so dass es einen repräsentativen Querschnitt durch alle Schichten bildet - und damit dem Publikum vielleicht ermöglicht, sich mit der unzufriedenen Masse zu identifizieren. Wenn dies noch dazu beitrüge, dass man sich fragt, welcher der hier dargestellten politischen Lehren man denn folgen würde, dann hätte der Regisseur mit seiner Idee wirklich ganze Arbeit geleistet - immerhin: Applaus sowie Buh-Rufe am Ende der Premiere sprachen dafür.

Fazit: Jens-Daniel Herzog hat mit seinem "Elias" eindeutig Stellung bezogen, worüber es sich lohnt zu diskutieren. Deutliche Akzente setzten auch die Mitwirkenden mit ihrer spannenden Gestaltung der szenischen Umsetzung des "Elias". Das Staatstheater hat nach Händels "Saul" und Vivaldis "Juditha triumphans" die Idee der Oratorieninszenierung beeindruckend weitergeführt. Was kommt wohl als nächstes? Man darf sicherlich gespannt sein...

 

Frankfurter Neue Presse
4. April 2005

Heldenhaft, auf Ruhm zu verzichten
Jens-Daniel Herzog inszenierte Mendelssohns Oratorium "Elias" am Staatstheater Mainz.

Von Matthias Gerhart

Handlung gibt es in der Geschichte des Propheten Elias wahrlich genug; da ist ein nach Wasser und Gerechtigkeit dürstendes Volk, sind korrupte Herrscher, ist schließlich die Titelfigur, die ein Wechselbad der Gefühle erlebt, zuerst ausgestoßen wird und dann als Held gefeiert, schließlich aber selbst von der Bühne abtritt. Der Geist der Weisheit und des Verstandes sagt ihm, dass die Stars von Politik, Show und Spiel nicht mehr als Eintagsfliegen sind. Und das ist nicht Elias’ Begehren. Jens-Daniel Herzog arbeitete intensiv an dieser biblischen Vorgabe, die heute aktueller denn je ist. Wir leben in einer Zeit der Blender und Medienstars, deren Halbwertszeit allerdings immer geringer zu werden scheint. Nur unter der Bedingung, eine zeitbezogene, moderne Geschichte aus dieser szenischen Fassung von Mendelssohns Oratorium machen zu dürfen und dafür auch manche Buh-Rufe am Ende zu riskieren, willigte Regisseur Herzog überhaupt ein.

Die Handlung ist grell gezeichnet: Vom Revolutionszug des Volkes gegen den egozentrischen Herrscher Ahab über die Szene der Rettung des verletzten Knaben im Krankenhaus bis zur Computerzentrale mit lauter mobil telefonierenden Wichtigtuern – bei Herzog fehlt es an nichts. Am markantesten freilich ist der zweite Teil mit der auf eine riesige Leinwand projizierten Siegesszene des sich vom Volk feiernden lassenden Elias. Wem dies alles zu grell und realistisch war, der durfte die Augen schließen und sich an der mit markanter Schärfe und Temperament dargebrachten Musik erfreuen.

Generalmusikdirektorin Catherine Rückwardt entwarf ein mit kräftigen Farben gezeichnetes Klangbild, bei dem der Chor (Theater- und Domchor) natürlich im Mittelpunkt stand. Obwohl im Oratorium die von der Oper her gewohnten Duette ausbleiben, schafften es Hans-Otto Weiß in der Titelrolle, der kernige Tenor John Carlo Pierce (Obadja) sowie Jürgen Rust (Ahab) nicht zuletzt mit ihren schauspielerischen Fähigkeiten, eine dramatische Situation darzustellen. Auch die weiblichen Rollen waren mit Kerrie Sheppard (Witwe) und Edith Fuhr (Königin) gut besetzt. Als Knabe brachte Gregor Müller einen lupenreinen Sopran zur Geltung.