Die Poppea von Claudio Monteverdi (1567-1643) wurde erstmals 1642 am Teatro Grimani in Venedig herausgebracht (andere Quellen nennen 1643 als Uraufführungsjahr). Das Werk stellt zum ersten Mal die Welt der Menschen in den Mittelpunkt einer Oper und galt daher seinerzeit als geradezu „modern". Die Frankfurter Inszenierung, welche am 25. November 2000 (Spielzeit 2000/01) Premiere feierte, stammt von Rosamund Gilmore und wird in dieser Saison nun zum ersten Mal wiederaufgenommen. Inhalt der Oper sind die im Rom des Jahres 62 n. Chr. spielenden ‚Szenen einer Ehe’: Bedroht ist der Lebensbund von Ottavia und Nero durch dessen machtlüsterne Geliebte Poppea. In dem zum Albtraum geratenen Psychodrama präsentiert sich keine einzige Gestalt ungebrochen. Zahlreiche Partien sind neubesetzt: So gibt Ensemblemitglied Juanita Lascarro ihr Rollendebüt in der Titelpartie. In dieser Frankfurter Saison wird sie ihrem Repertoire auch noch Verdis Traviata hinzufügen. Wie in der Premiere gastiert Francesca Provvisionato als Ottavia. Mit ihr alterniert unser Ensemblemitglied Annette Stricker, die in Frankfurt bisher u.a. die Lady in Sciarrinos Macbeth verkörperte. Gleichfalls aus dem Ensemble stammen der koreanische Bass Soon-Won Kang (Seneca) und die Schwedin Anna Ryberg (Drusilla/Virtù). Als Nutrice kehrt Diane Pilcher, die kürzlich in Boitos Mefistofele als Martha zu erleben war, als Gast nach Frankfurt zurück. Studierende der Frankfurter Hochschule für Musik und Darstellende Kunst sind Lisa Wedekind (Valetto/Amore), Heike Heilmann (Damigella) und Christian Dietz (Vertrauter Senecas/Tribun). Die Chorsolistin Magdalena Tomczuk ist als Fortuna zu erleben. Alle weiteren Partien sind gegenüber der Premiere gleich besetzt geblieben. Die musikalische Leitung liegt bei Felice Venanzoni. Der Italiener ist seit 1999 als Solorepetitor und seit der Spielzeit 2002/03 als Studienleiter an der Oper Frankfurt engagiert. Mit dieser Wiederaufnahme gibt er sein Hausdebüt als Dirigent. | |