16. Januar 2005
Oper
Implosion der Innenwelten: "Rigoletto" von Philippe Arlaud
Er ist einer, der mit dem Schließen der heimischen Pforte andere Wertmaßstäbe gelten läßt. Ein an sich gewöhnliches Verhalten, welches bei ihm ins Extreme gesteigert und pervertiert ist. Täglich wirkt er als Hofnarr des sexsüchtigen Herzogs von Mantua daran mit, in das Leben anderer Menschen einzudringen, es zu zerstören, die Opfer hernach zu verhöhnen. Dabei geriert er, der bucklige Krüppel, sich larmoyant als eigentliches Opfer. Durch äußere Entstellung als Außenseiter abgestempelt, habe ihm die schlechte Welt keine andere Wahl gelassen, als in die Rolle des bösen Narren zu schlüpfen. Die reine und sorgsam gehütete Tochter dient ihm als scheinbarer Beweis seines eigentlichen, besseren Selbst.
In seiner Neuinszenierung von Giuseppe Verdis "Rigoletto" negiert Philippe Arlaud die mögliche Trennung verschiedener Lebensbereiche bereits durch das von ihm geschaffene Bühnenbild: bewegliche konkave und konvexe Elemente, die im faszinierenden Wechsel von klaustrophobischer Enge und Scheinperspektive die Handlung rhythmisieren, sich der Unterscheidung von Innen- und Außenraum hingegen verweigern. Die Schar der effektsicher geführten Höflinge steigert diesen Zustand unentwegter Öffentlichkeit ins Unerträgliche. Lediglich die persönlichen Gemächer des Herzogs, aus denen die jungen Mädchen nach Gebrauch hinausgeworfen werden wie Müll, bleiben unzugänglich. In dieser Welt müssen die Bestrebungen der strippenziehenden Titelfigur zur Erhaltung einer Privatsphäre scheitern. Auch Rigolettos verborgen gehaltene Tochter Gilda wird schließlich entdeckt, dem Herzog zugeführt und entehrt. Der Bariton Karsten Mewes entfaltet die widersprüchlichen Gefühlslagen des nun auf Rache sinnenden Narrs sehr eindrucksvoll. Der Wechsel zwischen Höhe und Tiefe, zwischen Triumph und Absturz wird mit großer vokaler Präsenz gemeistert. Dem Orchester des Staatstheaters gelingt es erst im zweiten Anlauf, das auf der Bühne entfaltete Gefühlsspektrum optimal zu grundieren. Im ersten Akt relativiert das etwas zu träge ansprechende Blech Verdis elektrisierende Direktheit, und am Pult gelingt es Enrico Delamboye nicht durchweg, den auf manches Tutti-Getöse folgenden Abstürzen die notwendige Unmittelbarkeit zu sichern. Nach der Pause läuft es dann auch im Graben rund.
Auf der Bühne denunziert Scott MacAllister den Grafen durch unbekümmertes tenorales Schmettern als erfolgsgewohnten Zuchthengst. Vom Apoll, dem die Frauenherzen zufallen, hört und sieht man nichts, und so wären wie in vielen "Rigoletto"-Inszenierungen Zweifel an Gildas Entscheidung, für dieses menschliche Leichtgewicht zu sterben, angebracht. Doch die Regie hat mit der jungen Dame anderes im Sinn. Arlaud entwickelt die Gilda fast wie eine der Frauenfiguren Puccinis, weist sie als eigentlichen Mittelpunkt des Geschehens aus. Die von Janice Creswell mit sopranheller Lauterkeit und fabelhafter Bühnenpräsenz verkörperte Rolle ist hier nicht die eines Opfers. Gilda stirbt nicht für einen konkreten Mann, praktiziert vielmehr eine Lebenshaltung, die keinen Kompromiß und kein Zurückweichen vor einer einmal getroffenen Entscheidung kennt. In einer von permanenter Verstellung und Verrat geprägten Welt ist für einen solchen Menschen kein Raum. Das Schlußbild interpretiert Gildas Tod insofern als symbolische Handlung, als Weggang. Während Rigoletto über dem Sack mit seiner soeben gemeuchelten Tochter kniet, tritt diese im Bühnenhintergrund aus einem zunächst blutroten Lichtschacht, der sich in blendendes Weiß entfärbt und sie schließlich wieder aufnimmt. Rigoletto nimmt diese Erscheinung nicht wahr. Sein Leben ist zerstört, während das ihre vielleicht gerade beginnt.
BENEDIKT STEGEMANN |
17. Januar 2005
Weniger Schatten, keine Lösung
Im Staatstheater Mainz kam ein kooperativ produzierter "Rigoletto" zur Premiere, dem manches fehlte und der schwer an einer Altlast zu tragen hatte
VON STEFAN SCHICKHAUS
Koproduktionen sind, wenn alles ideal läuft, win-win-Situationen: geteilte Arbeit, gleicher Lohn und Ehre. Doch als im letzten Jahr zu Pfingsten der Vorhang des Festspielhauses Baden-Baden aufging zu Giuseppe Verdis Rigoletto, dürfte manchen gedämmert haben, dass diese Koproduktion nur einen Gewinner hat. Die Opernhäuser von Mainz und Wuppertal hatten sich für diesen Rigoletto zusammengetan mit den Baden-Badener Pfingsfestspielen, Philippe Arlaud inszenierte, es sangen Stars wie Rául Hernández oder Paolo Cavanelli, Thomas Hengelbrock dirigierte ein Originalinstrumente-Orchester, bestückt wie zur Verdi-Zeit - doch nach Mainz und Wuppertal wurde dann alleine die Inszenierung überführt, und die schnitt bei den Baden-Badener Prestige-Veranstaltungen am wenigsten gut ab.
Jetzt durfte das Mainzer Staatstheater zusehen, wie sie aus dem von der Bildästhetik durchaus überzeugenden, ansonsten aber recht stillstehenden Regieentwurf Arlauds etwas für die wesentlich kleinere Mainzer Bühne Kompatibles machte. Dazu angetreten war Philippe Arlauds Assistent Harald Krewer, selbst Regisseur, und sein Ziel war es, das Dekorative etwas zurückzufahren und mehr auf Aktion zu setzen. Geholfen hat es nicht.
Etliches rein bildhaft Wirkende ist aus der Inszenierung verschwunden, das stimmt. Zur Auftrittsszene sind keine Fackeljongleure zu sehen, viele Schattenbilder sind von den Kulissen getilgt, wobei dies eher technische Gründe haben dürfte. Verschwunden ist aber damit auch etwas, was eine Stärke von Arlauds Ursprungskonzept gewesen war: Die Schatten bildeten da eindrückliche Ensembles, das Schattenspiel etwa, das die Entführung Gildas zeigt, war eine prägende Szene - in Mainz schrumpfte sie jetzt rudimentär zusammen. Statt dessen dürfen die Figuren etwas mehr agieren, dürfen Säbel zücken und sich verstecken, wenn sie nicht gesehen werden sollen. Doch Statik wird man so nicht los. Und mehr Vitalität kommt auch nicht in die Sache, wenn der Herzog und die Ganovenschwester Maddalena nun einen Tisch für den Liebesakt bekommen und nicht wie noch in Baden-Baden nur ein Tischtuch auf dem Boden. Den beiden mag es gut tun, der nachträglichen Dynamisierung eines betont auf Dynamik verzichtenden Regieansatzes aber nicht. Diese Aufgabe war unlösbar.
Auch ohne zum Vergleich zum Baden-Badener Koop-Partner blicken zu müssen: Der musikalische Part brachte nicht die nötige Rettung. In der Nachbarhauptstadt Wiesbaden wurde diese Saison mit einem musikalisch erstklassigen Rigoletto eröffnet, das schon wäre die Messlatte gewesen. In Mainz dagegen machte alleine der neu ans Haus verpflichtete Bariton Karsten Mewes eine restlos gute Figur. Sein Rigoletto hatte Kraft und Kultur, und er war auch der wirkliche Aktivposten im gewünschten Dynamisierungsprozess. Janice Creswell als seine Tochter Gilda dagegen, wiewohl vom Mainzer Publikum geliebt und gefeiert, stand für Statik pur, war wie eine Puppe im Geschehen. Ihr Sopran ist leicht und fein, allzu leicht für eine Gilda - ideal allenfalls für die tote, bleiche Gilda des Schlussbildes, das immerhin ein wirklich packendes genannt werden kann.
Scott MacAllister, der Tenor in der Rolle des Herzogs, hatte viele ansprechende Momente, doch auch etliche Schattenseiten - oft liegen nur wenige Takte zwischen beiden. Etwa in der Arie Bella figlia dell'amore: Herrlich anmutig begonnen, ein intimes Ständchen, das dann aber durch das immer gleiche Forcieren nach oben hin allen Charme zu verlieren droht. In der Höhe herrscht Dauerdruck, seine Spitzentöne sind wie in den Raum hineinbetoniert.
Licht und Dunkel auch beim Orchester, das von Enrico Delamboye geleitet wurde. Wenig Trennschärfe herrschte im Graben, im Preludio war nur noch eine kompakt festgebackene Klangvermischung zu hören. Der Drive allerdings, das Tempo und das Vorwärtsdrängen waren beachtlich. Delamboye sorgte so zumindest für Bewegung, und für mitunter recht derbe, hübsch drastische Wucht - Gran Cassa und Becken leisteten Durchschlagendes. Zur Koproduktion gehörte auch die Arbeitsteilung in der Ausstattung. Die von Philippe Arlaud erdachte Bühne - seine eigentliche Profession, und eine, die ihm immer glückt - wurde in Wuppertal gebaut, die zwischen Jahrhundertwende und Erstem Weltkrieg angesiedelten Kostüme (von Toni Wiesinger und Esther Geremus) in Mainz geschneidert. Letzteres schien das Premierenpublikum gleich erkannt zu haben: Einige Mützen wurden zum Schlussapplaus mit einem "Helau" begrüßt.
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Dokument erstellt am 16.01.2005 um 17:32:17 Uhr
Erscheinungsdatum 17.01.2005 |
17.01.2005
Verzweifelter Vater in edel ausgestattetem Ambiente
Philippe Arlauds "Rigoletto"-Inszenierung wird von Baden-Baden nach Mainz verpflanzt, kommt aber nicht ganz unbeschadet an
Zwischen den Kreis-Segmenten eines wuchtigen Bühnenarrangements: Karsten Mewes als Rigoletto.
Foto: Bettina Müller
Von Volker Milch
Visuelle Reize wird man dem Mainzer "Rigoletto" nicht absprechen können. Der französische Bühnenbildner und Regisseur Philippe Arlaud ist ein Mann der delikaten, exquisit ausgeleuchteten Bilder. Aber bereits seinem Bayreuther "Tannhäuser" fehlte es 2002 unter der Politur an Spannung und konzeptioneller Überzeugungskraft. Arlauds reibungsarmer Stil scheint prädestiniert zu sein für prestigeträchtiges Luxus-Musiktheater.
Tatsächlich hatte die Mainzer "Rigoletto"-Inszenierung bereits 2004 in Baden-Baden Premiere und ist eine Kooperation der dortigen Karajan-Festspiele mit den Theatern Mainz und Wuppertal. Aus Mainz kommen die prächtigen, überwiegend schwarz-weißen Kostüme, denen Gildas rotes Kleid die Signalfarbe unbedingten Gefühls entgegensetzt. In Wuppertal wurde das Bühnenbild gefertigt, dessen bewegliche Kreis-Segmente an die Kulisse eines expressionistischen Stummfilms erinnern.
An sich ist diese Kooperation ein kluges, zukunftsträchtiges Modell, mit dem der Mainzer Intendant Georges Delnon in seinem Haus wieder einmal ein "internationales" Fenster aufgestoßen hat. Aber das Bemerkenswerte der Baden-Badener Produktion waren weniger Arlauds Schattenspiele als die Originalklang-Recherche des Dirigenten Thomas Hengelbrock, der das Werk mit gewaltigem Kontrabass-Fundament und historischem Instrumentarium schwärzte: authentischer hat man Verdis "tinta musicale" wohl kaum gehört.
Es wäre nun unfair, diese musikalischen Maßstäbe auch in Mainz anzulegen, wo man keine Spezialisten für historische Aufführungspraxis zur Verfügung hat, auf die Kräfte des eigenen Hauses angewiesen ist und sich Solisten wie Paolo Gavanelli für die Titelpartie, Raul Hernandez als Herzog oder Iride Martinez als Gilda natürlich nicht leisten kann.
Der junge Kapellmeister Enrico Delamboye drängt das gut einstudierte Orchester zu einem temperamentvollen, manchmal etwas knalligen Verdi, dessen Tempo die Solisten nicht immer gewachsen sind. Koordinations-Probleme gibt es sogleich mit Scott Mac Allisters kraftvollem Herzog, von dem man stärkere dynamische Nuancierung erwarten dürfte. Problematisch auch die Besetzung der Gilda, deren Interpretation mädchenhafte Beweglichkeit, aber auch die große Linie glühenden Ausdrucks erfordert. Janice Creswell ist bei allen Qualitäten ihres feinen Soprans noch nicht reif genug für diese Partie und gibt eine zu leichtgewichtige Gilda.
Der fragilen Tochter steht eine verzweifelte Vaterfigur gegenüber, der Karsten Mewes mit voluminösem Bariton erfreuliches Format verleiht: Die Leistung des Ensembles, darunter auch Runi Brattabergs profunder Sparafucile, wurde vom Publikum mit vielen Bravos gewürdigt, während einige Buhrufe offensichtlich dem Regie-Team um Philippe Arlaud galten.
Harald Krewer hatte die szenische Wiederaufbereitung in Arlauds Bühnenbild besorgt. Dabei verwundert, dass reizvolle Details aus der Baden-Badener Fernsehproduktion in Mainz nicht anzutreffen sind. So wurde die Betroffenheit Rigolettos nach Monterones Fluch im Festspielhaus szenisch stärker akzentuiert, und auch die Häme der Höflinge erscheint in Mainz entschärft, wenn Rigoletto im zweiten Akt mit seinem herzergreifenden "perdono, pietate" die Rückgabe der geraubten Tochter erfleht. Die Chorszenen geraten zu einer arg statischen Präsentation der Kostüme von Toni Wiesinger und Esther Geremus und fügen sich in das Bild einer Inszenierung, in der Oberflächenreize dominieren.
Erfreulich immerhin, dass Arlaud in einigen einprägsamen Szenen potenzielle "Rigoletto"-Peinlichkeiten geschickt umgeht: Gildas Raub erscheint als Projektion von Silhouetten, während der Chorklang um das Publikum herumwandert und dieses akustisch in die allgemeine Verwirrung einbezieht. Und am Schluss muss sich die wiederbelebte Gilda zum Absingen ihres Operntods nicht wieder aus dem Sack quälen, in dem sie Sparafucile entsorgt hat, sondern erscheint als engelhafte Vision im Hintergrund. Ein schöner Tod, wenigstens. |
04.06.2004
Mehr Hypothek als Versprechen
Philippe Arlauds schwache Baden-Badener "Rigoletto"-Inszenierung steht auf dem kommenden Spielplan des Staatstheaters
Als Koproduktion mit dem Mainzer Staatstheater wurde bei den Pfingstfestspielen in Baden-Baden "Rigoletto" aufgeführt. Bevor Verdis populäre Oper in der kommenden Spielzeit in Mainz auf dem Spielplan steht, sollte indes die Regie weiterentwickelt werden.
BADEN-BADEN/MAINZ. Das Baden-Badener Festspielhaus ist eine unsichere Größe in der deutschen Kulturlandschaft: Auf der einen Seite ist allein das Bestehen des seit Sommer 2000 privat geführten Hauses ein überzeugender Kraftakt. Doch gerade im Bereich Oper ist manch Fragezeichen hinter dem Festspielhausprogramm angebracht.
Das gilt auch für die aktuelle Produktion der "Herbert von Karajan Pfingstfestspiele". Eben dieser "Rigoletto" verdient aber besonderes Hinschauen, ist er doch eine Koproduktion mit dem Mainzer Staatstheater und steht dort in der kommenden Spielzeit auf dem Programm. Um es kurz zu machen: Man wünscht dem Mainzer Theater den Mut, die Regie noch weiterzuentwickeln. Denn was den Abend im Festspielhaus spannend machte, war allein die musikalische Umsetzung, und die wird in Mainz nicht in dieser Form zu hören sein.
Unter Leitung von Thomas Hengelbrock spielte das Balthasar-Neumann-Ensemble einen spannenden und kantenscharfen Verdi. Dazu war einige Vorarbeit nötig: Hengelbrock hatte über Jahre nach alten Flöten, Klarinetten und Oboen suchen lassen und mit großem Aufwand die Besetzung der Uraufführung von 1851 rekonstruiert - sogar ein Cimbasso saß im hochgefahrenen Graben, eine tief klingende Ventilposaune, die in Verdis Bühnenmusik nicht fehlen durfte. Auch der Festspielchor hat in Baden-Baden Ehre eingelegt und singt mit großer Delikatesse.
Das Solistenensemble kann weithin mithalten: Raul Hernandez ist ein belcantistischer Herzog ohne Stimmprotz-Allüren, Iride Martinez gibt eine lyrische Gilda mit herrlicher Stimmkultur, Guido Jentjens ist ein überaus kultivierter und sowohl der Höhe als auch der abgründigsten Tiefe mächtiger Bösewicht Sparafucile. Paolo Gavanelli in der Titelrolle des Hofnarren Rigoletto zieht im spannungsarmen Umfeld eine prächtige Einmannshow ab, die ihn völlig zu Recht zum Liebling des Abends macht.
Philippe Arlaud bestätigt mit diesem "Rigoletto" nicht zwingend die Vorurteile, die man beispielsweise wegen seines Bayreuther Tannhäusers hegen durfte - denn dieser war immerhin noch spannend ausgeleuchtet und üppig-effektvoll ausgestattet. "Rigoletto" zeigt sich grau in grau vor fliegenden Wänden, die Lichtregie ist blass bis eindruckslos, einzig Gildas rotes Kleid setzt einen Farbtupfer im edlen Schwarzweiß der in Mainz gefertigten Kostüme. Das alles ließe sich als vielleicht noch unter dem Prädikat "Reduktion" ertragen, fände eine Personenregie statt: Arlaud schafft es tatsächlich, der Geschichte um die vom Herzog verführte Tochter Rigolettos und ihren tragischen Opfertod fast jedwede Spannung auszutreiben. Auf der ungenutzten Riesenbühne verwehen die herrlichen Stimmen im akustisch unsinnigen Bühnenbild, werden Duette in extremen Entfernungen gesungen, jeder chargiert wacker drauflos.
Fast unerträglich die Projektionen zum Raub Gildas: Schattenhände tragen eine erotisch hingestreckte Nackte - so einfach sollte man es sich mit diesem Teil der Geschichte, der so unentschieden zwischen Hingabe, Verführung und Vergewaltigung angesiedelt ist, nicht machen.
Die Wunder der Fernsehregie können aus dem Mitschnitt der Premiere, der am 28. August auf 3sat ausgestrahlt wird, mit vielen Nahaufnahmen und geschickten Schnitten vielleicht noch etwas herausholen - für den Mainzer Spielplan der kommenden Saison ist dieser "Rigoletto" in der jetzt gezeigten Form eher Hypothek als Versprechen.
Claus Ambrosius
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