Allgemeine Zeitung
16. Januar 2003

"Ariadne auf Naxos" hat im Kleinen Haus Premiere
Werkstattgespräch mit Monumental-Charakter

Der "reichste Mann von Wien" lädt ein und ordnet an, dass die beiden Stücke, die tragische Oper "Ariadne auf Naxos" und die Buffa "Die ungetreue Zerbinetta" gleichzeitig gespielt werdenƒ "Ariadne auf Naxos", Richard Strauss und Hugo von Hofmannsthals "Oper in einem Aufzug nebst einem Vorspiel" feiert am 17. Januar, 20 Uhr, im Kleinen Haus des Staatstheaters Premiere. Wir sprachen mit Regisseur Johannes Schütz. Das Gespräch führte unsere Mitarbeiterin Hella Rau.

Worin lag für Sie der besondere Reiz bei der Inszenierung des Stückes?

SCHÜTZ: Tragödie und Komödie stehen sich gegenüber und sind als Lebensform aufgebaut. Die Verfärbung ist interessant. Das Stück, bestehend aus einem Vorspiel und der Oper, schraubt sich hoch und monumentalisiert sich. Aus einem kleinen, niedrigen, einer Art Probentheater, wird ein großes Stück.

Welchen Verlauf nimmt die Besetzung der Darsteller?

S.: Zu Beginn ist sie ein aufwändiges Kollektiv einer bürgerlichen Gesellschaft aus Lakaien, Offizieren und Musiklehrern. Schließlich dünnt sie sich aus und endet in einem monumentalen Paar.

Können Sie die Figuren Ariadne und Zerbinetta etwas näher beschreiben?

S.: Ariadne ist eine "trauernde" Frau und eine hochtragische Figur, die den Bacchus für den Todesboten Hermes hält. Sie verlieben sich ineinander. Zerbinetta hingegen ist von lebensbejahender und produktiver Natur.

Stellte die Oper, bei der Catherine Rückwardt die musikalische Leitung hat, für Sie eine besondere Herausforderung dar?

S.: Ja, es ist ein schwieriges Stück, bei dem höchste Anforderungen auch an die kleinen Rollen gestellt werden. Auch gibt es zahlreiche Stellen, wo sehr viele Darsteller zusammen auf der Bühne stehen. Aber wir haben ein gutes und großes Ensemble.

Gibt es noch Karten zur Premiere?

S.: Nein. Die Premiere ist ausverkauft.

Weitere Vorstellungen sind am 20. und 29.Januar, 20 Uhr.