Tod durch die Guillotine Als Koproduktion der Oper Frankfurt mit der Alten Oper wird am 23. und 25. März Umberto Giordanos „Andrea Chénier" konzertant aufgeführt. Von Birgit Popp Dem packenden Drama über die Figuren der Französischen Revolution war bei seiner Uraufführung 1896 an der Mailänder Scala ein überwältigender Erfolg beschieden. Die vieraktige Oper gilt als Paradebeispiel für den Verismo mit seiner lebensnahen Darstellung, den kraftvollen musikalischen Ausbrüchen und den emotionsgeladenen Arien und Duetten. Die Titelfigur, der 1762 in Konstantinopel geborene französische Dichter André Chénier, hatte einer gemäßigten, revolutionären Partei angehört, fiel bei Robespierre in Ungnade und wurde 1794 durch die Guillotine hingerichtet. Es ist bekannt, dass seine Familie Kontakte zur Adelsfamilie Coigny unterhielt, über ein Liebesverhältnis zwischen ihm und deren Tochter ist allerdings nichts bekannt. Für Chéniers Arie „Come un bel dì di maggio" (Wie ein schöner Frühlingstag) nahm Librettist Luigi Illica jedoch Chéniers Gedicht „Comme un dernier rayon" als Vorlage. Umberto Giordano (1867–1948) und sein Librettist nutzten den Hintergrund der Französischen Revolution für ein sozialkritisches Stück, in dessen Mittelpunkt ein Liebesdreieck und der Verrat der Ideale aus unerfüllter Liebe stehen. Andrea Chénier wird im Kampf um die Gunst von Maddalena di Coigny zum Rivalen des vom Diener der Familie Coigny zum Mitglied des Revolutionsrats aufgestiegenen Carlo Gérard. Obwohl Gérard weiß, dass der von ihm eigentlich bewunderte Chénier kein Verräter ist, liefert er ihn ans Messer der Guillotine, bereut aber sein Handeln, als er die tiefe Liebe Maddalenas zu Chénier erkennt. Am Ende verhilft er ihr zum gemeinsamen Tod mit Chénier. Unter der musikalischen Leitung des Frankfurter Generalmusikdirektors Paolo Carignani wird der italienische Tenor Antonello Palombi die Titelfigur verkörpern. An seiner Seite stehen in dieser hochkarätigen Besetzung in den Hauptpartien die italienische Sopranistin Micaela Carosi (Maddalena di Coigny) und das Frankfurter Ensemblemitglied Zeljko Lucic (Carlo Gérard). Ferner wirkt die Russin Marina Prudenskaja (Bersi) mit. |