Oper: Antonio Vivaldis "Tito Manlio" begeistert im Schwetzinger Rokokotheater - zumindest in musikalischer Hinsicht Von unserem Mitarbeiter Alfred HuberVitellia raucht. Eine Emanzipierte offenbar. Mit roten Haaren. Obwohl ihr Geliebter singend behauptet, dass sie blond sei. Was soll man davon halten? Flammend rote Haare besaß auch Antonio Vivaldi, den man "Il preto rosso" (der rote Priester) nannte und dem wir kompositorisch verdanken, was vom Heidelberger Stadttheater zum Auftakt des Festivals "Winter in Schwetzingen" nun im Rokokotheater zu hören und sehen war: die 1719 in Mantua uraufgeführte Oper "Tito Manlio". Ein Familienkonflikt. Die Latiner proben den Aufstand. Deshalb lässt Roms mächtiger Konsul Titus die Seinen vor dem Altar Hass gegen die Aufständischen schwören. Vitellia weigert sich. Schließlich ist sie in deren Anführer Geminius verliebt. Und auch Servilia, die latinische Verlobte des Titus-Sohnes Manlius, will den Treueschwur nicht ablegen. Der Vater reagiert hart. Er löst die Verlobung auf und schickt Manlius mit dem Befehl, jegliche Kampfhandlungen zu vermeiden, als Späher zu den Feinden. Von der Härte des Gesetzes Doch wie es das Schicksal so will, trifft er dort ausgerechnet auf Geminius, lässt sich von ihm provozieren und tötet ihn. Nun soll Manlius die ganze Härte des Gesetzes zu spüren bekommen, denn Vater Titus ordnet zur Genugtuung Vitellias seine Hinrichtung an. Das Libretto von Matteo Noris ist ein ziemlicher Schmarren. Und hätte der Klangzauberer Antonio Vivaldi nicht wunderschöne Musik dazu geschrieben und so diese Machtstudie und die daraus entstehenden zwischenmenschlichen Konflikte in einer farbig instrumentierten Partitur kontrastreich ausgelotet, das Lieben, Barmen, Leiden und Seufzen wäre vermutlich kaum auszuhalten. Zumal Hendrik Müllers Regie, angesiedelt zwischen verstaubter Ernsthaftigkeit und zaghafter ironischer Brechung, es zu selten versteht, dem meist wohltemperierten Feuer der musikalischen Leidenschaften auf der Bühne zusätzliche Energien zu sichern. Zwar bietet die Aufführung durchaus Beispiele einer beglückenden Leichtigkeit, die bisweilen sogar Mozarts beste Buffa-Qualitäten erreicht, doch dann fällt sie trotz der schönen Bühnenbilder von Claudia Doderer (die auch den Sängerinnen entzückende Kostüme entwarf) immer wieder zurück in ein starres bekennerisches Pathos oder streift gegen Schluss haarscharf die Grenze zum Kitsch. Kein Spiel mit den Gesten des Verlangens oder des Rückzugs, keine existenzielle Verlorenheit der Figuren, niemand befindet sich hier auf der Suche nach einem inneren Halt. Die Psychologie hat an diesem Abend Ausgang. Brillanter Festvortrag Nun ist Vivaldi im Unterschied zu seinem Zeitgenossen Händel weder Dramatiker noch Seelenergründer. Was er komponiert, bewegt sich formal und inhaltlich im Bereich einer Concerto-Praxis, die den Komponisten ja auch hat berühmt werden lassen ("Vier Jahreszeiten"). Darauf hatte bereits vor der Aufführung die Heidelberger Musikwissenschaftlerin Silke Leopold in ihrem brillanten Festvortrag hingewiesen. Eine Kunst also weit entfernt von Exaltationen und Erdbeben, eher konzentriert auf wunderbare Linien, die vom Philharmonischen Orchester der Stadt Heidelberg unter Michael Form präzise, pulsierend, akzentscharf in feinsten klanglichen und dynamischen Phrasierungen umgesetzt wurden. Dazu kam ein ausgezeichnet disponiertes Solisten-Ensemble, das immer wieder mit sängerisch einnehmenden Momenten zu überzeugen wusste. In ihnen ließen Sebastian Geyer (Titus), Mariana Flores (Manlius), Rosa Dominguez (Vitellia), Yosemeh Adjei (Decius), Angela Kerrison (Servilia) sowie die fabelhafte Jana Kurucová als Lucius kaum einen Wunsch an interpretatorischer Prägnanz offen. Es dauert in Schwetzingen nach der Pause ermüdend lange bis das rettende römische Heer den Titus-Sohn aus seiner Kerkerhaft befreit und ihn gebührend verehrt. Nun hat alles Schmachten ein Ende, und gern würde man als Zuschauer an der Seite der Römer den Frieden feiern. Doch leider: Die Welt ist nicht so. |
Neuentdeckungen in alter Musik Von Bernhard Doppler Antonio Vivaldi ist fast ausschließlich als Komponist für Concerto grossi bekannt, weniger als Verfasser von Opern. Beim Barockfestival "Winter in Schwetzingen" kann man diese unbekannte Seite des Komponisten kennenlernen sowie weitere ungeahnte Schätze der Barockmusik entdecken. Winter in Schwetzingen. Im Rokokotheater wird eine Barockoper gegeben: Antonio Vivaldis "Tito Manlio", ein Stoff aus der altrömischen Geschichte, ein Vater-Sohn Konflikt von altrömischer, ja preußischer Strenge. Der Vater Titus sperrt den Sohn Titus Manlius in den Kerker, weil dieser einem militärischen Befehl nicht gehorchte, auch wenn der väterliche Befehl widersinnig war. Komponiert für den Hof zu Mantua, für eine Hochzeit des Statthalters, des Markgrafen Philipp von Hessen-Darmstadt. Diese Hochzeit kam dann doch nicht zu Stande, aber die Aufführung war 1719 in Mantua ein sensationeller Erfolg. Heute ist Antonio Vivaldi fast ausschließlich als Komponist von Concerto grossi, etwa der "Vier Jahreszeiten" bekannt, kaum als Opernkomponist. Nach "Montezuma" und "Olympiade" ist "Tito Manlio" jedoch schon die dritte Oper Vivaldis, die vom Heidelberger Theater im Rahmen von "Winter in Schwetzingen" ausgegraben wurde. Der Heidelberger Operndirektor Bernd Feuchtner zu diesem Festival: "Wir haben uns gedacht, dieses wunderschöne Theater sollte im Winter nicht leer stehen, und die Idee war dann, wenn man schon hier in Schwetzingen ist, also sozusagen raus aus dem Theater, dass man dann noch was darum herum gruppiert, also den Zuschauern die Zeit lebendig macht. Die Barockmusik wird ja eigentlich immer populärer. Früher war das was für Eingeweihte, für Spezialisten, für Leute, die einen besonderen Spleen hatten, heute ist es so, dass die Leute zur Barockoper strömen, weil sie da immer noch was Neues entdecken können." In der Barockoper geht es kaum um Einfühlen und Mitleiden mit den Figuren, sondern um ein Bewerten von Affekten und Gefühlen, zumal noch eine komische Dienerfigur hin und wieder das Geschehen reflektiert. Feind und Freund, Latiner und Römer, Vater und Sohn, Bruder und Schwester, Geliebter und Geliebte sind in wechselnden Loyalitäten verstrickt. Regisseur Hendrik Müller bildet keine realistische Szene aus dem alten Rom nach, die Figuren erscheinen in stilisierten modernen Kostümen, hantieren mit Zigarette oder Maschinengewehr, die Bühne von Claudia Doderer ist eine hellblaue Wand, in der sich wie bei Adventskalendern immer wieder schmale Fenster und Türen für die Figuren öffnen. Modernes Regietheater und das rhetorische Interesse des Barocktheater lassen sich gut vereinen. Aber überfordert das Ensemble eines Stadttheaters nicht die Barockoper, braucht es musikalisch nicht ein Team von Spezialisten für Alte Musik? Bernd Feuchtner sieht das anders: "Wir sind natürlich ein Stadttheater. Wenn man ein junges Ensemble hat, dann sind das Sänger, die sich ja noch ausprobieren. Das sind Sänger, die für Mozart hauptsächlich engagiert werden. Wir haben gedacht, Vivaldi kann man jetzt machen, weil die jungen Sänger so gut ausgebildet sind. Vivaldi war Instrumentalist, er war Geiger, er hat die Stimmen sehr instrumental geführt. Deshalb gab es früher keine Sänger dafür. So jemand wie Marilyn Horn, die konnte das. Die hat ja schon vor 30 Jahren eine Aufnahme von 'Orlando furioso' gemacht. Die ist immer noch toll - obwohl von der Spielweise völlig 'veraltet' in Anführungszeichen. Aber sie ist authentisch. Weil es Marilyn Horn ist und die damalige Aufführung, die pulsiert und die voller Leben ist. Aber heute gibt es viel mehr Sänger, die so gut ausgebildet sind, dass sie diese halsbrecherischen Koloraturen singen können, die wirklich ganz verteufelt schwer sind und die ganz furchtbar klingen, wenn sie nicht gut gesungen werden." Zwar zieht sich die Aufführung in Schwetzingen ein wenig, und auch bei "Tito Manlio" fällt einem das Bonmot von Igor Strawinsky ein, Vivaldi habe nur ein Konzert komponiert, aber das 600 Mal - so sehr scheint auch die Oper mit ihrer Jagdmusik und den vielen Bläsern von der Rhythmik der Concerti grossi bestimmt. Aber immer wieder lassen Sängerinnen und Sänger, wie zum Beispiel die Hosenrolle des latinischen Ritters Lucius, Jana Kurucova in ihrer Stimmakrobatik erstaunen. Doch auf Augenhöhe mit den Sängern bei Vivaldi die Instrumentalisten unter Michael Form. "Sie können nicht in ein Theater wie das Rokoko-Theater von Schwetzingen gehen, und dann mit modernen Instrumenten auf modern hingeschluderte Weise Barock machen. Das heißt: Wir haben uns einen jungen Dirigenten gesucht, der ehrgeizig genug ist, das aufzubauen mit dem Orchester. Das Orchester hat jetzt jedes Jahr seit drei Jahren einen Workshop gekriegt mit einem Spezialisten, einem Barockspezialisten, der den Gebrauch der Bögen, die Phrasierung und so weiter ausprobiert hat und ihnen das alles erklärt hat, so dass eine Grundlage da war." Bernd Feuchtner wird zwar von Heidelberg als Operndirektor nach Salzburg wechseln. Aber das Festival "Winter in Schwetzingen" wird er weiter realisieren. Mit Ausgrabungen, vielleicht nicht immer Vivaldi. Eine Überforderung des Stadttheaterbetriebs sieht er darin nicht. Barockoper - so Feuchtner - hat eigentlich sogar erst jetzt Realisierungschancen. "Die Theater haben so einen Beharrungseffekt. Sie spielen, was jeder schon kennt. Sie spielen Händel. Nächstes Jahr ist Händel-Jahr. Also werden alle Händel ausgraben. Aber wir sagen uns: Nö. Wir spielen antizyklisch. Wir machen jetzt Vivaldi, wir machen nächstes Jahr vielleicht was ganz anderes, vielleicht Galuppi oder sonst irgendjemanden. Wir möchten was entdecken. Und wir haben heute die Möglichkeit, selbst mit den Mitteln eines Stadttheaters das zu realisieren, weil sowohl die Musiker, als auch die Sänger heute so gut ausgebildet sind, dass jemand wie Gustav Mahler, der zu seiner Zeit mit den Musikern noch die allergrößten Schwierigkeiten bei der Realisierung seiner Partituren hatte, sich die Finger danach abschlecken würde." Service: Das Festival "Winter in Schwetzingen" ist noch bis zum 12.02.2009 im Rokokotheater des Schwetzinger Schlosses zu sehen. |
www. Opernnetz.de16. Dezember 2008 Schon der dritte Streich
Erstaunlich, was ein „kleines" Stadttheater-Orchester leisten kann. Die Heidelberger Philharmoniker entpuppen sich plötzlich als hoch qualifiziertes Barockorchester, wenn sie im Rokokotheater Schwetzingen die Reihe ihrer Vivaldi-Pflege und Ausgrabungen fortsetzen. Schon den dritten Streich landet das Heidelberger Stadttheater dort im bezaubernden Ambiente. Nach Motezuma und Olympiade ist jetzt Tito Manlio an der Reihe, und es klingelt gewaltig schön in den Ohren, so bezwingend wird musiziert und gesungen. Denn unter Leitung von Michael Form, der auch als brillanter Blockflötist in Erscheinung tritt, werden die Affekte nicht nur beherzt, sondern in genauer Kenntnis der barocken Spielweise und Instrumente (Barocktrompeten und Theorbe werden eingesetzt) hochgespannt ausgespielt. Klanglich ausdifferenziert, überzeugt der mitunter kühne, doch immer genau gesteuerte Zugriff auf das musikalische Material. Umso bemerkenswerter, als das Orchester Tage zuvor noch einen konzertanten Tristan (zweiter Aufzug) absolviert hatte. Antonio Vivaldi hat die Oper Tito Manlio 1719 am Hof von Mantua für eine Hochzeit komponiert, die dann nicht zustande kam. Der römische Konsul Titus, erwähnte Titelfigur, schickt seinen Sohnemann Manlius hinaus, um den Frieden mit den aufmüpfigen Latinern zu besiegeln. Aber, Ehre ist nun einmal Ehre, nachdem er vom dortigen Anführer Geminius beschimpft und beleidigt worden ist, ersticht er ihn. Das ist deshalb fatal, weil Manlius nicht nur bei Papa Titus in Ungnade verfällt, der sich gewaltig als Verfechter von Recht, Ordnung und Staatsraison geriert, sondern weil es mit den Personen und deren gegenseitigem Verliebtsein gewaltig durcheinander geht. Titus-Tochter Vitellia wird von Freund und Feind begehrt (Geminius, Decius, Lucius); Servilia ist zwar Latinerin und die Schwester des Gemeuchelten, aber dennoch Braut des Manlius, muss also folgerichtig einen Sturm widerstreitender Gefühle durchleiden, ehe sie ihrem Herzen folgt. Titus selbst scheitert mit seinem blutrünstigen Todesurteil gegenüber Manlius am Militär. Das macht ihm klar, dass ein verdienter Heerführer nicht einfach um abstrakter Prinzipien willen abgemurkst werden kann. Der Ausweg ist die Vergöttlichung des jugendlichen Helden zum anbetungswürdigen Mars, während Vater Titus seinem Elend selbst ein Ende setzt. Also kurzum: Das übliche Durcheinander barocker Libretti, das Regisseur Hendrik Müller und seine Ausstatterin Claudia Doderer durch einprägsame Szene, kühles Bühnenbild in geometrischer Mauer mit Klappen-Öffnungen und griffige Kostümierung ordnen, dabei aber auch konsequent Entwicklung zeigen, etwa in der Figur der Servilia. Die wird, auch optisch, von der unbedarften Naiven zur starken Frau mit seelischer Größe. Die junge Angela Kerrison gibt ihr ein einprägsames Profil. Ideal besetzt wirkt die Titelfigur mit dem Bariton Sebastian Geyer, der mit sehr schönen Legatobögen, Geschmeidigkeit und vielen Nuancen aufwartet, stimmlich allenfalls in der Tiefe etwas blass wird. Außerdem ist er ein bühnentauglicher, schlanker Prachtkerl, der auch als zerquälter Konsul in irgendwelchen Kostümfetzen „bella figura" macht. Genuin für Hosenrollen geeignet ist die Mezzosopranistin Jana Kurucová; hier als Heerführer Lucius, im gestreiften Mafia-Anzug, Sonnenbrille und mit ausgezeichnet perlenden Koloraturen. Starke Ausstrahlung, was auch für die anderen Figuren gilt: Rosa Dominguez als reifere Vitellia, die der Jugendblüte Zigaretten rauchend Abgefeimtheit entgegensetzt; wunderbar auch Mariana Flores als Sohn Manlius mit effektiver Mezzo-Stimme und großer szenischer Präsenz. Sehr gut komplettieren der Counter Yosemeh Adjej (Truppenführer Decius), Gabriel Urrutia Benet (ein eigenständiger Diener Lindus) und Lucas Vanzelli (latinischer Heerführer Gemius) das großartige Ensemble. Was sagt uns dieser Vivaldi heute innerhalb des Heidelberger Generalthemas „Kampf um Frieden"? Vor allem der innere Friede ist bedroht, wenn Staatsraison über Menschlichkeit gestellt wird. Die Zeitgeschichte ist gespickt von diesem Zwiespalt. Und eigentlich wollen wir Politiker, die mit markig ausgestülptem Kinn irgendetwas wie „Der Staat ist nicht erpressbar" quasseln und dafür Menschen opfern, nicht mehr sehen. Das Publikum war ebenso beeindruckt wie begeistert. Das Schlussensemble intonierte passgenau „Freude und Glück lachen schon im Herzen". Es gibt noch viel zu tun für die Heidelberger, denn von Vivaldi sind neben Fragmenten immerhin knapp 40 auskomponierte Opern erhalten. Eckhard Britsch nnnnn Musiknnnnn Gesang nnnnn Regie nnnnn Bühne nnnnn Bühne nnnnn Chat-Faktor |
Barocker Winter in Schwetzingen Schwetzingen. Mit Bravo-Rufen ist die deutsche Erstaufführung der Vivaldi-Oper "Tito Manlio" zu Beginn des Barockfestivals "Winter in Schwetzingen" aufgenommen worden. Besonders gefeiert wurde Dirigent und Blockflötist Michael Form, der die Sänger und Musiker zu Höchstleistungen anspornte. Antonio Vivaldi schrieb die Oper im Jahr 1719 für eine Fürstenhochzeit in Mantua. Die Festvorstellung fiel jedoch aus, weil die Braut vor den Toren der Stadt kehrt machte. Die Oper geriet trotz einiger späterer Aufführungen in Vergessenheit und wurde bislang nie in Deutschland gezeigt. Das Barockfestival (bis Ende Februar) wird vom Theater und Philharmonischen Orchester der Stadt Heidelberg veranstaltet. (dpa) |
VIVALDI COLORA L’INVERNO DI SCHWETZINGEN
Sono molti i meriti del festival Winter in Schwetzingen nato soltanto tre anni fa sotto l’egida del Teatro di Heidelberg. Certamente uno è quello di far vivere un luogo teatrale affascinante oltre alle sei settimane del più illustre festival di maggio. Un altro, che va interamente ascritto al direttore artistico Bernd Feuchtner, è quello di aver intrapreso un progetto ambizioso che ha come fulcro l’esplorazione del melodramma vivaldiano e proprio in uno spazio ideale per questo repertorio. Dunque dopo il "Montezuma" e un’"Olimpiade" che si faceva apprezzare più per le buone intenzioni, arriva per la prima volta su una scena tedesca il "Tito Manlio". Opera scritta per la corte mantovana di Filippo d’Assia, cultore di cose musicali e di buone orchestre, come si intuisce dalla ricchezza coloristica di numerose arie grazie ad una strumentazione che vede spesso i fiati (corni, oboi e flauti) concorrere con le complessità vocali esibite dai cantanti. Una ricchezza che si apprezza nella rigorosa concertazione dello specialista Michael Form, solista al flauto diritto e guida dei Filarmonici di Heidelberg. Alle prese con un’orchestra tradizionale (con l’eccezione di corni naturali e trombe barocche), Form trova un ottimo compromesso con le esperienze più avanzate della moderna prassi esecutiva barocca. Convincente anche la prova di una compagnia di canto nella quale convincono pienamente le voci femminili, in particolare quelle di Jana Kurucová (Lucio furioso), Mariana Flores e Angela Kerrison. Meno omogeneo il comparto maschile dove si fa notare la solida ma un po’ diseguale prova di Sebastian Geyger nel ruolo eponimo. Astratta come la scena di Claudia Dörder, la regia di Hendrik Müller si apprezza soprattutto per l’eleganza e la cura del dettaglio gestuale. Buon successo. Stefano Nardelli |